Wissenswertes Kfz-Wechselsaison 2024

Heißer Herbst: Kfz-Wechselsaison 2024

Alle Jahre wieder: Ab Oktober werden Verbraucher von allen Seiten auf die nahende Kündigungsfrist für die Kfz-Versicherung hingewiesen.

Und in diesem Herbst wird der Kfz-Wechselwahnsinn womöglich noch eine Stufe heißer als in den vergangenen Jahren.
Denn Fahrzeughalter werden für das Versicherungsjahr 2024 mit teilweise massiven Erhöhungen ihrer Versicherungsprämie konfrontiert.

Warum die Kfz-Prämien so stark steigen: Hohe Schadenquoten in der Kfz-Versicherung

Die Kosten der Versicherer in der Kfz-Sparte sind im laufenden Jahr erneut kräftig gestiegen. Angesichts der hohen Inflation ist diese Entwicklung wenig überraschend; das Ausmaß der Kostenexplosion für den einen oder anderen Makler womöglich schon. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) prognostizierte bereits im Juli dieses Jahres, dass die deutschen Versicherer in der Kfz-Sparte 2023 einen Verlust von mehr als 2,5 Milliarden Euro einfahren werden.

Ein Kostentreiber ist der überproportional hohe Preisanstieg bei Ersatzteilen, der deutlich über die Inflationsrate hinausgeht. Aber auch die Kosten für Arbeitsleistungen sind kontinuierlich gestiegen. Hochrechnungen des GDV zufolge werden die Ausgaben der Versicherer 2023 einen Rekordwert von ca. 32,8 Milliarden Euro erreichen; rund 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Demgegenüber stehen Beitragseinnahmen in Höhe von nur 30,2 Milliarden Euro (+ 3,7 Prozent zum Vorjahr). In der Gesamtkostenbetrachtung sind Kfz-Verträge 2023 also defizitär.

Kunden-News der Pactoria Vermögen & Vorsorge

Unterschiedliche Strategien der Versicherer bei Beitragsanpassungen

Höhere Beiträge sind in der Kfz-Versicherung also unausweichlich. Um rentabel zu arbeiten, müssten die Versicherer überdurchschnittlich hohe Prämienanpassungen im zweistelligen Bereich vornehmen. Diesen Schritt scheuen viele Versicherer aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks in der Kfz-Sparte jedoch. Sie gehen stattdessen schrittweise vor und strecken die Prämienanpassungen auf die kommen Jahre, um ihre Marktanteile zu halten. Bei realistischer Betrachtung reichen Erhöhungen um fünf bis zehn Prozent jedoch nicht aus, um die gestiegenen Kosten langfristig zu decken.

Ob die Strategie einer solchen mehrstufigen Prämienanpassung aufgeht, bleibt abzuwarten. Schließlich ist die Wechselbereitschaft der Versicherungsnehmer in der Kfz-Sparte hoch. Gut möglich also, dass der zweite Erhöhungsschritt bei vielen Kunden schon nicht mehr ankommt, weil sie bis dahin zur Konkurrenz gewechselt sind. Sollte die Schadenpreisdynamik an Fahrt verlieren, können Gesellschaften, die ihre Prämien direkt auf ein kostendeckendes Niveau angehoben haben, ihre Beiträge weitgehend halten. Wohingegen Versicherer mit sukzessiver Prämienanpassung der Kostendeckung weiterhin hinterherlaufen und letztendlich womöglich höhere Beiträge erheben müssen als die Konkurrenz.

Fazit:

--> Die Kfz-Versicherer steuern aufgrund stark gestiegener Kosten für die Schadenregulierung für 2023 auf ein Rekord-Defizit zu. Beitragsanpassungen sind somit unvermeidlich.

--> Beitragserhöhungen von 5 bis 10 % reichen nicht aus, um die gestiegenen Kosten zu kompensieren.

--> Manche Versicherer strecken erforderliche Beitragsanpassungen auf mehrere Jahre, um keine Marktanteile zu verlieren; andere erhöhen deutlicher. Daher lohnt sich ein Vergleich auf jeden Fall.

--> Vorsicht bei Rabatten und Sonderaktionen von kleineren Versicherern, die (noch) nicht querfinanzieren können und Kosten an anderer Stelle drücken müssen, etwa im Kundenservice oder der Schadenbearbeitung. Das sorgt schnell für Kundenfrust.

Bild wird hochgeladen
Bild erfolgreich hochgeladen